400 Tracks ohne die geringste Auseinandersetzung vs. 17 Tracks voller Hingebung
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400 Tracks ohne die geringste Auseinandersetzung vs. 17 Tracks voller Hingebung
MP3s haben meine Welt verändert. Anfänglich noch ein witziges WWW-Gimmick, einzelne Tracks herunterzuladen, fing ich bald an meine komplette CD-Sammlung zu digitalisieren und den Pc als Musikarchiv zu nutzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: ordentliche Datenpflege vorausgesetzt, kann man auf ein stets alphabetisch, nach Musikrichtung oder Erscheinungsjahr sortiertes Musikimperium zugreifen, dass unter anderen Umständen ganze Räume oder Wohnungen gefüllt hätte. Man muss nicht mehr jede Platte einlegen, anfassen, zurücklegen (unbedingt wieder an den richtigen Platz der Musiksammlung), sondern kann sich bequem Playlists erstellen, speichern und für jede erdenkliche Stimmung DJ-mäßig vorbereitet sein – mit 3 Klicks. Natürlich brachte diese Revolution auch einige Nachteile für mich mit sich: ich verlor als Konsequenz der sinkenden Plattenverkäufe meinen (unterbezahlten aber) heiß geliebten Nebenjob bei einer bekannten Plattenladenkette, die sich kurzerhand aus Deutschland zurückzog. Und vor allem verlor ich den Bezug zu Mixtapes und Alben. Als Shorty noch täglich damit beschäftigt, Mixtapes für meinen Walkman (Danke an dieser Stelle an Sony, für dieses erste aller großartigen Konsumerlebnisse meines Lebens) zu erstellen und einzelne Alben nach den perfekten Tracks zu durchforsten, bin ich heute Archiv- Youtube- und Musikverwöhnt. Nahezu jeder Song jedes Künstlers ist mittlerweile in Sekundenschnelle im Internet käuflich erwerbbar oder als Video abrufbar. Die Auswahl ist irrational groß geworden und oft habe ich soviel Musik zur Auswahl, dass ich gar nicht weiß, was ich hören soll. Zu Mixtapezeiten musste ich noch jeden einzelnen Track anhören, während ich ihn aufnehme. Heute klicke ich auf Copy and Paste und habe ohne die geringste Auseinandersetzung 400 Tracks auf meinen MP3-Player gezogen. Und irgendwie sehne ich mich manchmal zurück in die Zeiten, in denen ich gezwungen wurde, jeden Track einer gekauften Platte mindestens einmal zu hören. Inspiriert von diesen, vielleicht lächerlichen Sentimentalitäten, habe ich mich entschlossen, meinen alten Kassettenrekorder wieder auszukramen, mich vor meine CD-Sammlung zu setzen und mir nach langer Zeit wieder ein Mixtape zusammenzustellen.
Hier die Playlist meines persönlicchen, unverkäuflichen Mixtapes, auf der Ihr ausschließlich Tracks findet, an die ich ohne meine physisch existente Platten- und CD-Sammlung nie gedacht hätte.
Hier die Playlist meines persönlicchen, unverkäuflichen Mixtapes, auf der Ihr ausschließlich Tracks findet, an die ich ohne meine physisch existente Platten- und CD-Sammlung nie gedacht hätte.
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